Immer mehr Unternehmen wollen Facebook, Twitter und Co. nutzen, um neue Kundenkontakte aufzubauen. Die kostenfreie Möglichkeit, in diesen Medien Info verbreiten zu können, verführe die Unternehmen zu oft, Werbebotschaften, Eigenlob und Selbstdarstellung in diese Kanäle einzusteuern.
"Unternehmen stecken in diesen Tagen viel Anstrengung in die Sozialen Medien und stellen dann fest, dass kaum ein greifbarer Erfolg sichtbar wird." kommentiert Marketingberater und Social Media Spezialist Hagen Stoll. "Die Unternehmen reklamieren einen fehlenden Nutzen aus den Maßnahmen in den Sozialen Medien. Das ist das richtige Stichwort, aber mit der falschen Perspektive. Wenn Unternehmen aufhören, zunächst den eigenen Nutzen zu sehen und anfangen, den Nutzen für die Zielgruppen in den Fokus zu stellen, entwickelt sich das Ganze selbsttätig zum Vorteil aller Beteiligten."
Stoll sieht dabei ein typisch deutsches Problem. Es scheine für hiesige Firmen knifflig zu sein, mit dem Kontrollverlust in den Sozialen Medien konstruktiv umgehen zu können. Auch habe man in Deutschland bis heute wenig Erfahrung damit, in Pre-Sales-Service zu investieren, also Kunden bereits vor der Kaufentscheidung vor dem Hintergrund ihrer Anliegen konkreten Service und Hilfestellung anzubieten. Um solche Investitionen langfristig legitimieren zu können, müsse man auf das angelsächsische Modell des "Client-Lifetime-Values" zurückgreifen, also den durchschnittlichen Gesamtwert eines neuen Kunden.
Stoll sieht dabei eine einfache Lösung greifbar. "Die Unternehmen müssen lediglich Teile ihrer vorhandenen Marketingbudgets umdefinieren und in wertvollen Service für interessenten investieren. Der positive Marketing-Effekt hieraus ist heute bereits größer, als die Wirkung der typischen Werbemaßnahmen mit Eigenlob und Selbstdarstellung."
Diese Aufgabe sei allerdings für Unternehmen nicht ganz einfach, weil die Zuständigkeiten der Bereiche für Vertrieb, Marketing, Online-Marketing und Kundenservice neu bestimmt und in eine ganze andere Ebene der Zusammenarbeit gehoben werden müssen.
VIDEO: Hagen Stoll über Social Media Marketing & Vertrieb:
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